Julia’s Lifestyle & Trends: Eine inspirierende Reise nach Kreta – der Anfang

Ich hatte seit Wochen geplant zu verreisen. Ich recherchierte in jeder freien Minute. Raus aus dem Stress der letzten Monate. Meer sehen. Im Meer schwimmen. Im April auf Mallorca war Baden mit viel Motivation machbar, aber bei den noch frischen Frühlingstemperaturen eine Herausforderung gewesen. Hallo Blasenentzündung oder lieber nicht.

Irgendwann reichte es mir mit dem aufgeschobenen Sommerurlaub. Ferien, aber dennoch Alltagsroutinen. Die Münchner waren scheinbar komplett ausgeflogen, aber ich nur zuhause?! Ich rief die Agentur an und buchte für den kommenden Tag. Ja, spontan nennt man das und das passt zu mir. Alles ist im Wandel, so wir auch.

Also flog ich nach Kreta in den neuen Club. Ich war seit vielen Jahren nicht mehr in Griechenland gewesen. Der Flug lief gut. Beim langen Transfer dachte ich zuerst: was für eine karge, unbunte Insel. Aber es dämmerte bereits und am Anreisetag herrscht meist ein ‚Overload‘ an neuen Eindrücken und Erwartungen.

Bei der Ankunft im modernen Club flogen die Türen hinter uns zu. Es stürmte wie verrückt. Ein herzlicher Sektempfang der Guest Relation, einchecken und aufgrund der späten Ankunft schnell noch zum Abendbüfett hetzen. Ich lud mir den Teller in der großen Halle voll und schlang hektisch mein Essen hinunter. Die letzten Tage hatte ich Magen-Darm gehabt, im Flugzeug noch Zwieback geknabbert, vorher in der Flughafen-Apotheke noch Unsummen für das Thema ausgegeben.

Aber jetzt lud ich mir alles rein. Die Quittung kam prompt mit einem verstörten Bauch, der zu sagen schien: willst Du mich verarschen? Also schnell einen Ramazotti an der Bar. Und es wehte. Die Haare wehten mir ins Gesicht und ich kannte noch nicht mal mein Zimmer… Würde es schön sein und hatte ich den Superior-Meerblick? Ich saß an der Bar, schaute auf die Palmen im Wind am Pool und hörte einfach der Musik zu, um ein bisschen runterzukommen.

Später fuhr mich ein Caddy zum Zimmer im Nebengebäude. Was für eine riesengroße Anlage… In den offen Fluren dachte ich an alte Westernfilme, in denen irgendwelche vertrockneten Steppenläufer durch die Einöde kullern. Die Zimmertür knallte hinter mir zu und der Wind pfiff durch alle Ritzen. In München wäre wahrscheinlich Orkanstufe ausgerufen worden. Ich war hellwach und aufgedreht. Ankunft. Aufregung. Sturm. War alles gut hier? War ich richtig hier? War ich verrückt, so spontan zu buchen? Ich schaute mich in dem schönen, hellen Zimmer um. Vom Balkon aus konnte ich nur den Mond, etwas glitzerndes Meer und ein paar Lichter des nahegelegenen Ortes sehen. Ich legte mich schlafen und hoffte, dass mich mein Bauch nicht mehr ärgerte. Auch wenn es nach Kreta kein weiter Flug war, sind solche Anreistage vom letzten Packen in der Früh, der Fahrt zum Flughafen, Warten, Fliegen, Koffer holen, Transfer und Einchecken immer anstrengend.

Ich schlief sehr gut. Am nächsten Morgen löste ich mir erst mal eine Tüte Omnibiotic in Wasser auf und lief danach im Sturm den langen Weg zum Hauptgebäude – und freute mich schon auf’s Frühstück. Ich hätte auch fahren können, aber ich wollte laufen und erste Eindrücke im strahlenden Sonnenschein von der Anlage sammeln. Die Olivenbäume und weitere Pflanzen schienen alle im 45 Grad Winkel im Wind zu liegen. Ich knotete irgendwie allle Haare in einen Dutt. Der Spaziergang glich einer Cabriofahrt.

Und kurz daruf lud ich mir wieder die Teller voll. Ich dachte an den Spruch meiner Freundin, die sagte, das seien ‚Fresshallen‘, solche Urlaube mache sie nicht mehr – ich dagegen liebe Büfetts. Die Vielfalt. Das Neue. Alles draufladen, was einen anlacht und ausprobieren: Hier ein bisschen, da noch was drauf. Alles, was man NICHT zuhause isst, wie meine Mutter immer sagte, und wie von einer Gier getrieben. Ich lief nonstop vom Tisch zum Büfett und wieder zurück. Bis ich endlich saß und aß. Und den bisher köstlichsten Orangensaft trank, den ich je getrunken habe. Und noch ein Glas… und noch einen Cappuccino. Omelett. Wassermelone und Obstsalat, Käse, ayurvedischer Tee … Und mein Magen, der nahm diese wilde Mischung am sonnigen Morgen irgendwie hin.